Im Kärntner Landesarchiv, quasi dem Gedächtnis des Landes Kärnten, in Klagenfurt fand kürzlich die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Eine Gemeinde erinnert sich – Topotheken in den Kärntner Gemeinden“ statt.
Eine Topothek ist ein digitales Archiv von GemeindebürgerInnen, in dem historische Fotos, Videos, Texte und Audiodateien im Internet veröffentlicht werden. Betrieben wird die Topothek von der jeweiligen Gemeinde. Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner bedankte sich bei den anwesenden GemeindevertreterInnen für ihr Interesse an dem Thema und die Bereitschaft, das Projekt voranzutreiben. Sein Zugang zum Thema hat traurige Aktualität: „Ich hoffe, dass Menschen, die in 50 oder 100 Jahren in unsere Kärntner Topotheken schauen und die Jahre 2020er Jahre suchen, ,nur` Leute sehen, die Masken tragen und Klopapier horten und nicht Menschen, die Angst und Sorge haben, eine der wichtigsten Errungenschaften der Demokratien zu verlieren – den Frieden“. Fellner, selbst leidenschaftlicher Ahnenforscher, bezeichnet das Wissen über vergangene Zeiten, Sitten und Gebräuche generell als einen
„Schatz, der gepflegt, gehegt und öffentlich zugänglich gemacht werden sollte“.
„Topotheken gibt es in mehreren Ländern Europas. Bisher wurden insgesamt mehr als eine Million Dokumente von mehr als 2000 ehrenamtlichen Topothekarinnen und Topothekaren in die Topotheken hochgeladen. In Österreich haben bereits mehr dreihundert Gemeinden eine Topothek eingerichtet, führend sind hier vor allem in Niederösterreich und Oberösterreich“, so der Leiter der Abteilung 3, Gemeinden, Raumordnung und Katastrophenschutz, Franz Sturm.
Unterstützung für die Gemeinden
Vom Gemeindereferat werden die Startkosten für die Errichtung der ersten 30 Topotheken in den Kärntner Gemeinden zur Gänze übernommen, 22 Gemeinden haben sich bereits zur Umsetzung angemeldet.